DER SUEDEN

Kep
Liebe auf den ersten Blick. Kambodscha ist soooo unaufdringlich. Zugegeben, der Vorteil ist ganz offensichtlich. Haben wir doch Vietnam als letzte Vergleichsinstanz. Das hatte den Harmoniehaushalt leider ordentlich durcheinander gebracht.

Kep. Eine kleine entspannte Enklave am Meer. Kein immenser Verkehr, sprich nur wenige Motorräder, die sich auch ohne Hupen ihren Weg über den Asphalt bahnen. Strassenhändler, die nicht nerven. Tuktuk-Fahrer, die nur einmal anfragen und sich dann trollen, ein grinsendes „Have a nice day“ auf den Lippen. Alle sind entspannt. Kein You buy you, kein Ey Madam, You buy, you Photo und sonstiges Gesülze. Wir haben sogar richtige Informationen bezüglich der Hotelwegbeschreibung bekommen. Bisher wollte uns niemand abzocken. Der Rhythmus ist langsamer. Sie alle sind angenehm unaufgeregt. Wir bekommen sogar ein Lächeln m Restaurant geschenkt. Geht runter wie Öl.
KepKepKep- Krabbenmarkt

 

 

 

Kep- Dörti wird zum Biertrinker :-)Sihanoukville Kleiner Bungalow mit niedlichem GartenSihanoukville - Traumstrand

 

 

 

 

 

Der Weg in dieses „Paradies“ war leider beschwerlich. Im nachhinein müssen wir ordentlich kiechern. Haben wir uns doch auch benommen wie zwei sture Esel. Tja, gebranntmarkt, wie wir waren, haben wir versucht, gegen die vietnamesische Transportmafia anzukämpfen. David gegen Goliath. Wir haben natürlich den kürzeren gezogen. Aber mit Stinkschnute. Und unter Protest. Die ganze Chose spielte sich folgendermaßen ab. Im Hotel hieß es noch, es gäbe einen Direktbus bis nach Ha Tien, das kurz vor der Grenze liegt. Am Terminal angekommen, war es schon 1 x Umsteigen. Die ersten 14 Dollar gezahlt, und los gehts. Stellt sich heraus, dass wir nicht im versprochenen Umsteigehafen rausgeschmissen werden. Rach Gia sollte es sein, wir sind woanders. Eigentlich hätten wir den Braten schon riechen müssen, als der Anschlussbus zufällig genau neben uns stand. Wir waren natürlich die einzigen Ausländer weit und breit. Der Preis war vermessen hoch, aber was sollten wir auch tun. Wir hatten immerhin noch vor, bis nach Kep zu kommen. Und das war angeblich die einzige Möglichkeit. Nicht mal ausreichend vietnamesische Dong hatten wir auf Tasch. Mussten noch Dollar raufzahlen. Zig mal haben wir uns von dem Verkehrszuhälter versichern lassen, dass dieser Bus DIREKT nach Ha Tien fahren würde. Sprach er und steckte sich die Kröten ein. Ticket sollte es später geben. Hatte man, natürlich, dann im Bus auch schon wieder vergessen. Wir düsen also weiter, bis wir in einem Kaff die Bushaltstelle anvisieren. Bis heute wissen wir nicht, wo wir da gestrandet sind. Ein Typ kommt zu uns und erklärt uns in Zeichensprache, wir sollten den Bus verlassen. Kein Wort Englisch konnte er. Das war wohl dann auch die Initialzündung für unsere beginnnende Trotzphase. Wir haben uns einfach geweigert. Sind sitzengeblieben. Wir und der leere Bus. Wir faselten irgendwas von Direkt Bus, no money left, wir wollen ein Ticket etc. Die Typen ignorieren uns, der Busfahrer fährt wieder an, parkt ein, glotzt uns lethargisch an und hängt sein Hängematte unten im Gepäckfach auf. Wir sitzen und glotzen zurück, während man neben uns anfängt, am Bus rumzuwerkeln. Kein Mensch weit und breit, der unsere Sprache spricht. Klar, dass wir natürlich die Attraktion sind. Die bekloppten Langnasen, die im schlafenden Bus hocken. Irgendwann sind wir doch raus. Sollen uns bei glutheisser Mittagshitze in sone olle Imbissbude setzen. Wir wissen immer noch nicht, wann und wie es weitergeht. Ne Stunde später kommt ein Bus. Mittlerweile der vierte nach Ha Tien. Den dürfen wir dann endlich besteigen. Wir hatten ja kein Ticket und keine vietnamesische Währung mehr übrig… Der Bus ist versifft. Dauert aber nur noch 30 Minuten. In Ha Tien, was für ein Zufall, gibt es natürlich keinen Bus mehr nach Kep. Wäre angeblich gerade erst losgefahren. Genau… Sogar die Damen am Ticketschalter ignorieren uns. Es ist einfach nicht möglich, Informationen zu bekommen. Also wieder die Börse gezückt und mit dem Moped rüber. Die Grenzüberschreitung war dann ein Kinderspiel. Inklusive „amtsärztlicher Untersuchung“, die wir nicht zahlen wollten. Ging dann auch so.
Kep - eine Wohltat :-)
Und dann Kep. Eine Wohltat. Kep, die Krabbenstadt. Schon während der Anreise haben wir kilometerlange Krabbenfarmen gekreutzt. Die Überraschung war groß, als unsere Motorräder die Hauptstrasse verliessen und quer durch die Felder fuhren. Da fragt man sich kurz, ob es jetzt Zeit wäre, die Fäuste zu ballen oder die Fingernägel klar zu machen, um im Zweifelsfall hysterisch los zu kratzen. Aber es war nur eine Abkürzung. Lächerlich, dieses Kopfkino… Also Krabben überall. Klar, dass die dann abends auch auf dem Teller lagen. Ein Tag am Beach, auf dem Krabbenmarkt, das wars.
Sihanoukville
Next Stop Sihanoukville. Da wollen wir 3 Tage einfach nur das Leben Leben sein lassen. Keine Reiseverpflichtungen, nix. So richtig wissen wir auch nicht, was uns erwartet. Wir wissen, dass es hier wahnsinnig schöne Inseln gibt. Doch unser Etat schrumpt täglich und wir entscheiden, uns die Kohle zu sparen. Stattdessen buchen wir auf dem Festland und werden nicht enttäuscht. Eines der aufregenden Dinge am Reisen ist wohl, dass man nie weiß, wie es tatsächlich aussehen wird. Hat gar ganz andere Bilder im Kopf, die man sich im Guide angelesen hat. Sihanoukville ist eine geschäftige Hafenstadt, nicht der Rede wert. Unser Tucktuck führt uns raus aus dem Gewirr. Dort, wo die Straßen keinen Asphalt mehr tragen, dürfen wir raus. Otres Beach ist verschlafen. Es ist paradiesisch. Der Golf von Siam auf der einen, kleine Bambushütten und Palmendächer auf der anderen Seite. Dazwischen Fischerboote, Chillout-Ecken, Hängematten, Bambusmöbel und Laternen, die uns den Abend versüßen. Wir liegen wie die Grazien unter einem Palmenschirm und bleiben die gesammten 3 Tage liegen. Abends gibts lecker Fischcurry oder Chicken-Amok und dann ist Schicht im Schacht. Nur der Wein ist teuer, aber seit einigen Tagen hat Dörti sich auch ans Bier gewöhnt. Das wars. Wir sind gewappnet und gerüstet für die nächste Reiseetappe.Sihanoukville
Sihanoukville Sihanoukville Sihanoukville Sihanoukville - unser kleines ParadiesSihanoukville - Das Leben ist schon hart :-)Sihanoukville - Wir genießen den StrandSihanoukville Sihanoukville - Uns geht es sehr gut :-)Sihanoukville - Sonnenuntergang jeden Abend

Ein Gedanke zu „DER SUEDEN

  1. Wunderschön Mädels. Und nach dieser Tortur wohl auch verdient.
    Siam und die schöne Küste erinnern mich an den Film “ Anna und der König „. War also in Gedanken schon da. LG Mutti

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