Ihr könnt uns seit Vietnam auch „You Moto You“ und „You buy You“ nennen. Zumindest werden wir von den Einheimischen so angesprochen. Ob uns dieser neue Titel gefällt, steht nicht zur Debatte. Ein heller Geist könnte klagend den Finger erheben und vermelden, wir Touris würden nur auf den Dollar reduziert. Wir nehmen an, da müssen wir durch. Ob lächelnd, sei dahin gestellt. Hat ja auch alles seine Gründe. Vietnam ist überlaufen. Millionen Ausländer schleppen ihren Rucksack durch das Land. Was uns zum Leitthema unserer zweiten Vietnametappe führt. Die Ha Long Bucht.
Unesco Welterbe. 3000 Kalksteininseln, die sich im Golf von Tonkin aus dem bei gutem Wetter smaragdgrünen Wasser erheben. Viel gerühmt, viel beschrieben, viel bereist. Eine Farce. Wir haben noch Glück. Es ist Nebensaison und so ackern wir uns lediglich mit geschätzten 500 Langnasen durch die Grotten und Wälder der Halong Bucht. Die Boote reihen sich dicht an dicht. Stop and Go ist angesagt. Sowohl bei unserem Besuch der dennoch beeindruckenden Hang Sửng Số Höhle (12.200m2) als auch während unserer Wanderung durch den Kat Ba Nationalpark. Grotesk. Es gibt keine Möglichkeit, dieses Naturschauspiel auf eigene Faust zu erkunden. Es sei denn, man hätte sein eigenes Boot oder ist Kajakweltmeister mit ausdauernden Muckiarmen. Apropos Kajakfahren. Stand auch auf dem Plan. Wurden von mehr als einem der vielzähligen anderen Paddelgeräte gerammt. Und angesichts der niedrigen Temperaturen waren wir nicht erpicht, ins Wasser zu fallen. Was uns zum vielleicht größten Dilemma des dreitägigen Ausflugs bringt. Das diesige Wetter. Wir nehmen es mit einem gewissen Galgenhumor. Stehen an Deck unseres Kutters namens Fantasea und können die Inselchen im Wolkennebel nur erahnen. Fantasie ist gefragt und uns erschliesst sich der wahre Grund für die Namensgebung unseres Bootes. Dazu die Crew, die sowas von keinen Bock hat. Unser Guide, der uns wie ein Viehtreiber durch den minutiös geplanten Tag hetzt. Die Summe der einzelnen Teilchen ist so bescheiden, dass es fast schon wieder witzig ist.
Kein Ying ohne Yang, daher gibt es auch gutes zu vermelden. Die Tatsache, wieder auf einem Boot zu sein und das Salz in den Lungen zu fühlen. Zu wissen, wo man sich gerade befindet, auch wenn man nicht viel sieht. Das wahnsinnig leckere Essen. Unsere Mitreisenden, insgesamt sechs Nationen und allen voran ein dänisches Pärchen aus Holstebro, die zufällig Handballliebhaber sind und somit jede Menge Gesprächsstoff liefern. Sechs kiechernde Jungs aus Malaysia, die Junggesellenabschied feiern und mit denen wir stundenlang über Arbeitsrecht, Urlaubsansprüche, Sozialleisungen, Arbeitslosigkeit, Kinderbetreung & Co der jeweiligen Länder reden. Wenn sie sich denn mal vom Karaokemikrofon loseisen können… Die Affen auf den Inseln, einige von den Booten mit Bananen geködert, daher alles andere als scheu. Dörti hat n Arschtritt verpasst bekommen. Hinterrücks attackiert. Und zu guter letzt unser Aufenthalt in der zweiten Nacht in einem klitzekleinem süßen Resort auf der Monkey Island in der weniger überlaufenden Bai-Tu-Long-Bucht. Von der Hütte mit Palmendach über den zauberhaften Garten und das Restaurant am Strand stimmte alles. Nur Petrus war muffig. Alter Spielverderber. Das Fazit? Ha Long Bay ist ein Opfer des Massentourismus. Die Boote fahren sich förmlich über den Haufen. Stellt euch vor, eine Stunde durch den Wald die Treppen bis zum Gipfel hoch zu klettern, die Menschenschlange vor und hinter einem scheinbar endlos. Da verliert selbst der talentierteste Optimist die Motivation. Und selbst der schönste Ort seinen Reiz. Den Spirit können wir leider nicht einfangen. Schöne Bilder auch nicht. Die Sonne hätte alles rausgehauen. Zwar schade, aber Schwamm drüber. The show must go on.
Schade Mädels.
Aber genau so überlaufen war es in Thailand auch. Hab euch lieb
Hallo, jetzt mal wieder was von uns. Waren kurz im winterurlaub. Mit schnee!!!!! Haben aber im nachhinein alle eure artikel gelesen, sind also au dem laufenden. Ist schon verrückt, was für unterschiedliche erlebnisse ihr hattet und jedes hat doch seinen reiz, selbst wenn das wetter nicht so gut ist. Hoffentlich ist gesundheitlich wieder alles o.k.. weiter schöne erlebnisse. Lg