EASY RIDER TOUR 2

Traumhafte Landschaft unterwegs
Tag 3:
Auch dieser Tag beginnt früh. Ab 6 Uhr ist Bambule im Dorf. Die Asiaten sind Frühaufsteher. Der Reisschnaps vom Abendessen sitzt uns im Kopf. Während wir frühstücken, schlurfen Elefanten an uns vorbei. Wir können uns noch immer nicht an den Anblick gewöhnen. Weiter gehts. Lets hit the road again. Wir halten, wann immer es laut Dung was zu sehen gibt. Das hätten wir allein nie hingekriegt. Der latscht sprichwörtlich in die Wohnzimmer der Leute, auf das Feld, in den Hinterhof. Labert die Leute voll und schiebt uns dann zum Sightseeing nach. Dung ist eine wandelndes Lexikon der vietnamesischen Kultur. Kennt Land und Leute und jeden Winkel. Berichtet vom Bambus als Alleskönner und Bausubstanz. Vom Reisschnapsbrennen. Von der Besenmanufaktur. Unser Mittagstisch ist wieder deliziös. Auch diese Leckereien hätten wir, auf uns selbst gestellt, nie zu Gesicht bekommen. Mit voller Wampe verlassen wir die Hauptstrasse und düsen durch endlose Kaffeeplantagen. Ein recht lukratives Geschäft für einige, schaut man sich die Protzhütten an, die in dieser Gegend stehen. Später werden wir den angeblich teuersten Kaffee der Welt probieren. Die Bohnen müssen erst durch den Verdauungstrakt von Wieseln. Scheisskaffee, im wahrsten Sinne des Wortes. Wir Menschen sind doch bekloppt, für sowas Geld auszugeben. Hier kosten 150 Gramm knappe 25 Euro. In Europa um ein vielfaches mehr. Einer Seidespinnerei statten wir ebenfalls einen Besuch ab. Inklusive Einführung in die Raupengeschichte und Prozedere. Beeindruckend. Mehrere 100 Meter feinste Strippe gibt ein Kokon. Die olle Raupe dürfen wir auch probieren. Unter Ekel. Da lässt sich das Gehirn nicht austricksen. Widerlich. Nach einem Tempel und einem Wasserfall ist Feierabend. Wir trudeln in Dalat ein. Im Hotel-TV spielt gerade Bayern Muenchen gegen Hamburg. Tja, die Welt ist ein Dorf.
Easy Rider TourEasy Rider Tour - immer wieder ReisanbauAn den Anblick können wir uns einfach nicht gewöhnenHandarbeit überall - BambusverarbeitungBambushaus - Die Armut ist nicht zu übersehenFlooting Village
Easy Rider Tour - PagodeErstaunlich - so viele Armen und Köpfe..Happy BuddhaFlooting VillageFleischmarkt - sehr GewöhnungsbedürftigEasy Rider TourHan und DörtiSeidenspinnereiSchon lustig diese Raupen :-)SeidenspinnereiHmmm nicht lecker diese Raupen :-(WieselkaffeeWieselkaffeekacke - Einer der teuersten Kaffee der Welt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


Tag 4:
Zeit für etwas Kultur. Ob das aufs Crazy House in Dalat zutrifft, ist umstritten. Es entspricht nicht der Norm. Keinster. Alice im Wunderland lässt grüssen. Als ob eine Hippikommune unter LSD-Einfluss mal so richtig loslegen durfte. Die Bauherrin, die Architektur in Moskau studierte, hat tief in die Märchenkiste gegriffen und absolute Fabelhäuser erbaut. Knorrige Bäume aus Beton, runde Felshöhlen, Wurzelwerkimitate, gigantische Spinennnetze, Tierskulpturen etc. – klare Linien und Formen sucht man vergeblich. Genauso beeindruckt zeigen wir uns wenig später beim Anblick der Linh Phuoc Pagode. Wahnsinn, was sich die Mönche hier über Jahre zurecht gezimmert haben. Alle Tempel, Stupas und Co. sind mit Mosaiken verziert. Nicht ein kleinster Teil wurde ausgelassen. Sie erzählen ganze Geschichten. Wunderschön. Was für eine Arbeit! Was für eine Geduld! Aber Zeit haben sie ja, die Kuttenträger. Wir sind wirklich geflash. Haben ja schon viele Tempel auf unserem Weg gesehen. Aber das hier ist einzigartig.
CrazyhouseCrazyhouse - da sieht keiner mehr durchWie bei Alice im WunderlandLinh Phuoc PagodeLinh Phuoc PagodeAlles aus kleinen MosaiksteinenEinfach toll anzusehenUnsere Familie :-)Blumenverkauf überall

 

 

 

 

 

 

 

 

 
Kultur hin oder her, uns geht die Huperei auf den Senkel. Hier ist mehr los als in den Tagen zuvor. Zurück aufs Land. Diesmal nehmen wir uns die Blumen- und Gemüseabteilung Vietnams vor. Erstere scheinen tief mit Vietnams Seele verwurzelt zu sein. Kein Haus ohne Topfpflanzen und Balkongewächse. Keine Park ohne kunstvoll angelegte Rabatten. Die Hecken und Bäume sind detailverliebt gestuzt. Ganze Schriftzüge aus gepflanzten Blumen zieren Rasenflächen. Blumen sind überall. Vielleicht liegts auch am nahenden Tet-Fest. Da putzt sich das Land heraus. Hübscht sich an, um das neue Jahr zu begrüssen. Das Gemüse auf den Feldern trotzt vor Potenz. Es gibt Karotten, Tomaten, Kohl. Die Currypflanzen sind schon etwas exotischer. Toller Lippensitft, sone Currykerne. Wer braucht schon ne Drogerie…. Und dann kommen die Pilze. Man lernt nie aus. Das haben wir noch nie gesehen. Nicht mal im Fernsehen. Diverse Baumspäne werden in kleinen Beuteln zusammengepresst und in einem Gewächshaus stetig und akribisch bewässert. In diesem Klima und aus diesem Brei keimt der Pilz. Super interessant.
Easy Rider TourChicken VillageAbkühlung am nächsten WasserfallEasy Rider Tour - Alle helfen mit...ChillipflanzeAuch als Lippenstift zu verwenen :-)PilzzuchtKaum zu glauben und noch nie gesehenEasy Rider Tour

 

 

 

 

 

 

 

 

 
Durch Kaffee- und Bananenplantagen heizen wir einem Wasserfall entgegen. Später schauen wir buddhistischen Nonnen bei der Räucherstäbchenmanufaktur über die Schulter. Dann gibts noch einen Pitstop an der „Autobahnraststätte“. In Hängematten schlürfen wir Trinkyoghurt. Irgendwann ist Feierabend. Wir latschen zu Fuss zum Restaurant. Dörti wird fast von einem Bus umgekarrt. Es fehlten 10 Zentimeter. Dabei ging sie schon auf dem Seitenstreifen. Crazy, dieser Verkehr. Lass bloss nie einen Vietnamesen ans Steuer.
RäucherstäbchenmanufakturWieder alles manuell - Handarbeit ist angesagtRaststätten auf Vietnamesich :-)

 

 

 

Tag 5:
Die Zeit fliegt. Unser letzter Tag ist angebrochen und schon macht sich Wehmut breit. Wir haben sie lieb gewonnen, unsere beiden Reisegenossen. Dung, dem der Schalk im Nacken sitzt und dessen Gelächter auch noch im Nachbardorf zu hören ist. Und Han, die gute Seele im Hintergrund, der unser Besteck putzt und sogar nachts noch mal aufsattelt, um uns Kekse zu besorgen. Tja. Scheiden tut weh. Die letzte Lektion in Agrarkunde steht an. Wir heizen an endlosen Drachenfruchtplantagen vorbei. Dann gibt es eine Einführung in die Kunst des Teeanbaus. Wieder besuchen wir Dörfer, die dem Mittelalter entsprungen zu sein scheinen. Holzbaracken, die in deutschen Schrebergärten definitiv nicht geduldet würden. Jede ostdeutsche Laube war luxuriöser. Kein Fenster, ein zusammen gezimmertes Bett, das wars. Sonst nix. Garnichts. Das Land wird trockener. In einigen Gemeinden herrscht Wasserknappheit. Man ist auf die Regenzeit angewiesen, um Trinkwasser zu sammeln. In gigantischen Steinkrügen wird der Regen aufgefangen. Der muss monatelang in der Trockenzeit reichen. Gerne würden wir uns zu den Alten hocken und mal fragen, wie es gewesen ist in all den Kriegsjahren. Sie hätten mit Sicherheit ne Menge zu erzählen. Viel unschönes. Im zentralen Hochland, durch das wir die letzten Tage gedüst sind, haben sich einst die Vietcong-Soldaten abseits des Ho-Chi-Minh-Pfades verkrochen. Durch diese zauberhaften Bergpässe cruisen auch wir jetzt ein letztes Mal. Die Küste wartet. Kurz vor Mui Ne, wo sich unsere Wege trennen werden, stapfen wir noch durch die Sanddünenlandschaft dieser Region. Dann ist Tschüssikowski angesagt. Ob man sich wiedersieht? Das ist vielleicht das größte Dilemma am reisen. Der Abschied. Wer weiss. Uns haben beide auf jeden Fall Vietnam versüsst. Vielen Dank, alles Glück dieser Erde und allzeit gute Fahrt.
Weiße SanddünenTeeanbau - na wer hat sich denn da versteckt? :-)KaffeebaumEinfach zu süß die ZwergeErschreckend so wohne einige - Uns geht es wirklich gutEasy Rider TourViel Armut im zentralen HochlandDrachenfruchtplantage - die ist einfach soooo lecker :-)Weiße SanddünenRote SanddünenRote Sanddünen in der Nähe von Mui Ne - Schön anzusehen

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