ROTORUA

Rotorua 0063
Weiter gehts mit der neuseeländischen Buchstabensuppe. Von Matamata über Putaruru nach Rotorua. Wenn man da mal nicht den Überblick verliert… Und immer schön das „r“ rrrrrollen.

Rotorura ist eine der geothermischen Brodelstuben des Landes. Und es wird bunt. Zu verdanken ist das toxischen und weniger toxischen Mineralien, die Wasser, Erde und Stein in abgefahrene Farben tauchen. Schwefel übrigens hat sich richtig breit gemacht. Bei allen feinen Nasen sollte es da schon klingeln. Darüber hinaus ist Rotorua und das vulkanische Umland Kernsiedlungsgebiet der Maoris. Zu diesen polynesischen Genossen kommen wir später.

Direkt nach der vergnüglichen Stippvisite im Auenland machen wir uns also auf die Socken ins Land der Schwefelschwaden, Geysire und Blubbertümpel. Unser erster Halt ist das Geothermalfeld Te Puia, heiliges Land eines Maoriclans. Wenn wir es richtig verstanden haben, bilden Familien sogenannte „whanau“, sprich Grossfamilien, die wiederum hapu (Unterstämme) bilden, welche wiederum einem grossen Stamm (iwi) angehören. Gerade in dieser Gegend hier versuchen die Familien/Stämme, ihre Tradition und Kultur mit dem Tourismus in Einklang zu bringen. Geld will natürlich auch verdient werden. Dementsprechend kostet auch das Te Puia Thermalfeld und Village Eintritt. Als Belohnung gibt es zuallererst einen Geruch von faulen Eiern. Heiki kann davon die kommenden Tage ein Lied singen. Dörti isset dahingegen total schnuppe. Muss auch Vorteile haben, so eine Behinderung. Zweites Highlight ist der Geysir Pohutu, der sich in regelmässigen Abständen geruchsintensiv und lautstark empört. Eigentlich ist er eine SIE, wie die Dame am „Bitte nicht Betreten“-Verbotsschild erklärt. Und wie Frauen nun mal so sind, liesse sich nicht genau sagen, was sie denn wann wolle und ob sie überhaupt jetzt wolle und wann sie denn nun endlich sich zeigen würde etc…. Also sich in Geduld üben und warten, bis sie explodiert.
Weiter gehts vorbei an Schwefeldampffeldern, Schlammtümpeln, Blubberblasen und bis zu 100 Grad heissen Thermalquellen hinein in ein traditionelles Maoridorf. Dann in die Nationale Maori-Schnitz- und Webschule, vorbei am Versammlungshaus und schon ist der Tag zu Ende. Nicht zu vergessen die Maoriskulpturen an allen Ecken und Enden. Dörti ist im siebten Himmel.

Den zweiten Tage haben wir dann etwas ruhiger angehen lassen. Sprich rein in die Stadt und ganz entspannt immer der Nase nach am Rotorua See entlang spazieren. Auch hier, mitten in der Stadt, blubbert und dampft es überall. Ob nun im Park oder direkt im Wohngebiet. Rauch steigt in jeder Himmelsrichtung auf, Es zischt und blubbert, was das Zeug hält. Fragt man sich automatisch, ob die Häuser versichert sind? Und wie oft wohl einige Strassen neu gemacht werden müssen? Beindruckend finden wir die Sulphur Bay, die Schwefel Bucht. Die ganz Szenerie ist etwas surreal. Dampfschwaden am Ufer, milchig gelb-türkis-blasses Wasser und trotzdem ist die Vogelgemeinde davon recht unbeeindruckt.
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Den Abend haben wir den Maoris reserviert. Auch wieder so ein Familiending. Diese nennt sich Mitai. Heiliges Land in Familienbesitz, das touristisch verwertet wird. Ein Schelm, der da was böses denkt. Uns erwartet eine traditionelle Ankunft der Krieger im Kanu, eine Einführung, sprich Performance, in das kulturelle Leben der Maoris inklusive Musik, Sprache, Instrumente, Kampfkunst und Tätowierungen. Das ganze wird mit viel Selbstironie vorgetragen. Götterdämmerung versus KFC und Übergewicht; eine Symbiose von Tradition und Modern. Das macht die ganze Aufführung etwas lockerer und authentischer. Ein Auszug aus dem Unterhaltungs-Repertoire des Häuptlings: Selbst die Maoris hatten keine Ahnung von der Existenz des extrem scheuen und nachtaktiven Kiwis. Da musste erst ein Köter kommen, der das erste Exemplar tot aus dem Busch schleppte. Gedankt sei den Europäern. Süffisant… Abschliessend gibt’s ein All-You-Can-Eat Buffet – das erste anständige, nicht selbst zubereitete Essen seit unserer Ankunft!!!!! Einfach umwerfend. Das Abendmahl übrigens nennt sich hangi und wird auf einem dieser Thermalfelder zubereitet. Quasi vom Dampf gegart.

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Auch der Abreisetag steht ganz im Thermo-Sinne. Wir düsen ins Wai-O-Tapu Thermal Wonderland. Heiliges Wasser übersetzt. Auch hier schreibt der Reiseführer, es wäre ein recht kommerzielles Wunderland. Doch die geothermischen Phänomene sind wirklich ansehbar. Selbstverständlich darf ein Geysir nicht fehlen. Lady Knox heisst die Dame diesmal, und der Ausbruch ähnelt leider einer Zirkusnummer. Lady Knox darf nämlich nicht, wie sie möchte, sondern wird seit Jahren pünktlich um 10.15 mit Seife zum Ausbruch gebracht. Wir Touristen sitzen in einem Amphitheater um sie herum und dürfen klatschen. Aber der Rest vom Wunderland ist schon sehr beeindruckend. Es sind die Farben, die hier das surreale Bild zeichnen. Brodelnde Quellen, Vulkankrater und Co. in neongrün, türkisblau, rostrot und sonstigen Farben. Allen voran der Champangner Pool. Bizar. Ein Fest für die Augen. Und die Pest für die Nase. 😉 Endlich können wir Verständnis aufbringen für die Vielzahl der Asiaten, die mit Atemschutzmaske unseren bisherigen Weg kreutzten. In Rotorua definitiv eine lohnende Investition.

Weiter gehts nach Mordor!!!!!

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5 Gedanken zu „ROTORUA

  1. Hallo ihr Süßen,
    wunderschöne Bilder. Das Hobbitland und die Geysire sind ja wirklich zwei ganz unterschiedliche Welten. Bin gerade dabei Reiner zu überreden, dass wir uns irgendwann mal Herr der Ringe ansehen. Zumindestens Teil 1 ist doch Pflicht, oder? . Aber startrak gucken. Man oh man. Da müssen wir noch dran arbeiten. Das es heute noch jemand gibt, der das nicht gesehen hat ist wirklich nicht zu glauben. Viel Spass euch noch.

    • Matze, wir verleihen dir schon jetzt den Orden des treuesten Leser/Blogger/Follower. Daaaaanke. Gruesse alle ganz lieb und hold di fuchtig.

      • Ach was. Ohne den Feedback, den Ihr so bekommt, wäre Eure Mühe doch umsonst die Ihr in Euren Blog steckt.

        Ist doch also selbst verständlich und es ist ja auch interessant etwas über andere Länder und Kulturen von zu Hause aus bequem auf’m Sessel zu erfahren. 😀

  2. Mordor, oooh yeah! Viel Spaß… Das dürfte dann die erste Sportveranstaltung eures Abenteuers sein – sagt mir meine Erinnerung. Mehr als 15km auf und ab durch Vulkangestein… 😉 aber dafür belohnt Euch, wenn ihr es nach ganz oben schafft, ein Wahnsinnsblick! Also, haltet durch und vergesst das passende Schuhwerk nicht (Schase, Wanderschuhe, kein Flip Flops… Sonst wird das nix!)
    Seid gedrückt und passt auf euch auf!

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